FR-74-04

Blick vom Ufer auf die Fundstelle. Die Stecken markieren die Schutzzone des Schilfgürtels © MC - DRASSM, Yves Billaud

  Saint-Jorioz  |     Les Marais de Saint-Jorioz

Kurzbeschreibung
Die Fundstelle wurde 1989 entdeckt und war bis 1994 Gegenstand von Ausgrabungskampagnen. 2016 wurde sie im Rahmen von Monitoringmassnahmen erneut überprüft. Die Fundstelle erstreckt sich über einen ca. 160m langen Streifen am Rand der Flachwasserzone. Die erhaltene Breite beträgt kaum 16 m und die Tiefe weniger als zwei Meter.
1992 wurde in einer 3 m² grossen Sondagegrube eine nur 10 cm dicke organische Schicht mit lithischem und keramischem Material gefunden, das Einflüsse des Chasséen und teilweise der Cortaillod-Kultur zeigt. Auf einer Fläche von 2000m2 wurden 1123 Pfähle topografisch aufgenommen. Anhand des Plans liegt es nahe, Befunde in einem Bereich mit geringer Pfahldichte am nordwestlichen Ende des Geländes, als zwei kleine Gebäude mit Apsisabschluss zu interpretieren.

Jungsteinzeit

Mittlere Jungsteinzeit

Lac d'Annecy

444 m.ü.N.N.

Größe Fundstelle 0,49 ha / fast 1 Fussballfeld

Größe Pufferzone 4,3 ha / ca. 6 Fussballfelder

Besonderheiten & Highlights
Obwohl die Fundstelle nur teilweise erhalten ist, sind die organische Schichten noch vorhanden und geben Aufschluss über eine der ältesten Besiedlungen der savoyardischen Seen.

Trotz seiner geringen Grösse ist der Kalifornische Flusskrebs durch das Graben seiner Höhlen eine Gefahr für archäologische Fundstellen © MC - DRASSM, Yves Billaud

Aktuelle Aktivitäten
Die Fundstelle geniesst einen relativ guten Schutz, da sie im Bereich eines Wasserschutzgebiets und teilweise in den Schutz des Schilfgebietes einbezogen ist. Eine Überwachung ist jedoch dennoch wegen der geringen Wassertiefe notwendig, da die Fundstelle durch diese besonders anfällig für Wellengang macht und auch Niedrigwasser immer häufiger vorkommt. Ein weiteres Problem stellt die Invasion durch Kalifornische Flusskrebse (Pacifastacus leniusculus) dar, die zahlreiche Höhlen in die Fundschichten und auch in den liegenden Hölzer graben.

Pfahlbauten hautnah
Die Fundstelle ist nicht sichtbar. Das Betreten der Fundstelle ist verboten.