Wer waren die Pfahlbauer und wann lebten sie?
Die Pfahlbauer gehören zu den frühen Ackerbauern und Viehzüchtern des Alpenvorlandes. Sie besiedelten die See- und Flussufer sowie die Moore in allen Gebieten rund um die Alpen (Schweiz, Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Slowenien). Die Pfahlbauperiode umfasst die Zeitspanne von ca. 5000 bis 500 v. Chr. (Schweiz: etwa 4300 bis 800 v. Chr.), also die Jungsteinzeit, Bronzezeit sowie die beginnende Eisenzeit.
Was ist das Besondere an den Pfahlbauten?
Was ist das Besondere an den Pfahlbauten?
Baustrukturen ganzer Siedlungen und optimal erhaltene organische Reste erlauben umfassende Einblicke in die Geschichte der frühen Bauern im Zentrum Europas. An keinem andern Ort der Welt wird die Entwicklung jungsteinzeitlicher und metallzeitlicher Siedlungsgemeinschaften so deutlich sichtbar: die Forschung kann die Kultur, Wirtschaft und Umwelt prähistorischer Zeit detailliert erhellen.
Lebten die Pfahlbauer in abgehobenen Siedlungen?
Bilder aus der Südsee inspirierten den Historiker Ferdinand Keller und die Künstler des 19. Jahrhunderts zu phantasievollen Lebensbildern von Pfahlbauten, Siedlungen auf abgehobenen Holzplattformen. Erst die Erkenntnis variierender Seespiegel sowie an Kleinseen und in Mooren aufgedeckte Holzböden und Feuerstellen führten im frühen 20. Jahrhundert zur Vorstellung von Uferpfahlbauten und ebenerdig angelegten Dörfern.
Heute kennen wir ganz verschiedene, jeweils dem Standort angepasste Konstruktionen, mit denen die frühen Bauern ihre Siedlungen am Wasser errichteten und – wo nötig – vor gelegentlichen Hochwassern schützen.