ICG Press release

10 years of UNESCO World Heritage listing for the "Prehistoric Pile Dwellings around the Alps"

In 2021, archaeology is celebrating a small jubilee! Ten years ago, on June 27th 2011, the "Prehistoric Pile Dwellings around the Alps" were inscribed on the UNESCO World Heritage List. The entry is a selection of 111 unique prehistoric sites in Germany, Austria, France, Italy, Slovenia and Switzerland and are combined as a transnational serial World Heritage site. The 111 sites are representing more than 1,000 other known Neolithic and Bronze Age sites. Numerous special events are taking place around the Alps in this anniversary year.

The entire media release can be downloaded here   in the languages DE, FR, IT, SI and EN.

 

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Erprobung von bronzezeitlichen Werkzeugen © LAD

Archäologische Denkmalpflege
Wasserfahrzeuge der Steinzeit: Archäologen befassen sich mit alten Techniken der Einbaum-Herstellung

Mit der Bergung eines acht Meter langen Einbaums im Seerhein bei Konstanz wird die Bedeutung früher Wasserfahrzeuge auch am Bodensee nachgewiesen. Erste Be-lege für die Nutzung von Einbäumen reichen bis in die Mittlere Steinzeit, etwa 9650-5500 vor Christus, zurück. Aus der Jungsteinzeit, Bronze- und Eisenzeit ebenso wie aus römischer Zeit und dem Mittelalter kennt man vielzählige Einbaum-Funde aus ganz Europa. Wie aber wurden diese Wasserfahrzeuge damals hergestellt? Dieser Frage widmeten sich auf Initiative des Pfahlbauten-Informationszentrums Baden-Württemberg Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dendrochronologischen Labors des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart zusammen mit Experimentalarchäologen im Rahmen eines Workshops vom 21. April 2021 bis 23. April 2021 in Wangen (Gemeinde Öhningen).
In Baden-Württemberg sind neben dem Einbaum im Seerhein vor allem die zahlrei-chen Einbaum-Funde aus dem Federseegebiet bekannt. Unter Sauerstoffabschluss bleibt das Holz – in diesem Fall im Moor – erhalten, sodass eine jahrgenaue Datierung möglich ist und Bearbeitungsspuren am Holz beobachtet werden können. Zahl-reiche Werkzeuge aus Knochen, Stein und Metall, teilweise mit zughörigen Schäftun-gen, sind bekannt aus Pfahlbausiedlungen.
Ein vollständig erhaltener spätbronzezeitlicher, etwa 1050 bis 850 vor Christus, Einbaum aus der Wasserburg Buchau, Stadt Bad Buchau, wurde als Vorbild für den experimentellen Nachbau gewählt. Mit originalgetreu nachgebauten Werkzeugen wurde ein zuvor grob zugerichteter Einbaum aus Pappelholz fertiggestellt. Zudem wurden an mehreren prähistorisch häufig genutzten Holzarten wie Eiche, Linde, Esche und Buche mit verschiedenen Werkzeugen systematisch Versuche durchgeführt und wissenschaftlich dokumentiert. Die Vergleichssammlung soll später bei der Auswertung der originalen Funde aus archäologischen Fundstellen unterstützen.
Weitere Teams widmeten sich während des Workshops der Aufgabe, je einen Einbaum frei zu gestalten. Ursprünglich sollte die Seetauglichkeit der Wasserfahrzeuge von Freitag,14. Mai bis Sonntag, 16. Mai 2021, ebenfalls in Wangen, im Rahmen der Einbaum-Regatta zum zehnjährigen Jubiläum der Aufnahme der „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ in die UNESCO-Welterbeliste getestet werden. Aufgrund der Corona-Verordnung des Landes sind Veranstaltungen bis zum Samstag, 22. Mai 2021, abgesagt. Daher muss die Einbaum-Regatta ein weiteres Mal verschoben werden. Sollte sich im Laufe des Sommers ein neuer Termin im Einklang mit der Corona-Verordnung ergeben, finden Sie aktuelle Informationen hierzu unter www.unesco-pfahlbauten.org.

Die gesamte Pressemitteilung als PDF gibt es hier

 

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Press Release of the Swiss Coordination Group  [26-01-2021]

german and french version are available as download; german version see below

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10 Jahre UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ 2021 feiert die Archäologie ein kleines Jubiläum. Vor zehn Jahren, am 27. Juni 2011, wurden die „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ offiziell in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen: 111 Fundstellen in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien und der Schweiz sind seither UNESCO-Welterbe, stellvertretend für die über 1000 bekannten Pfahlbaufundstellen aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit. Anlässlich des Jubiläumsjahres finden an vielen Orten rund um die Alpen deshalb spezielle Veranstaltungen statt.

Von den 111 Fundstellen des länderübergreifenden und seriellen Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ beheimatet die Schweiz 56, verteilt auf 15 Kantone. Sie liegen an kleinen und grossen Seen, einige auch in (ehemaligen) Mooren. Die feuchte Umgebung hat dafür gesorgt, dass die organischen Materialien, die von der Pfahlbauer-Kultur zeugen, aussergewöhnlich gut erhalten geblieben sind. Sie gewähren einen einmaligen Einblick in das Leben der frühen bäuerlichen Gesellschaften im Alpenraum.

„In einem Bohrkern aus dem Inkwilersee (SO, BE) zum Beispiel haben wir eine Haselnussschale gefunden. Diese sah so frisch aus, als ob die Nuss gestern, und nicht schon vor 3000 Jahren, vom Strauch gefallen und aufgesammelt worden wäre“, so Pierre Harb, derzeitiger Präsident der Swiss Coordination Group UNESCO Palafittes (SCG), die mit dem Management der Schweizer Fundstellen betraut ist.

Neben solch kleinen, alltäglichen Dingen, wie Nahrungsmitteln, Werkzeugen und Textilresten gibt es auch grössere Funde wie Dreschflegel und Wagenräder, oder auch rätselhafte Kultobjekte, wie die sogenannten Mondhörner, die für das bäuerliche Leben und für die damalige Gesellschaft wichtig waren.

Die greifbare Nähe zur Vergangenheit ist aber nicht das Einzige, was die Arbeit mit der Welterbestätte aussergewöhnlich macht. Auch in der Gegenwart bringt sie Menschen zusammen und wirkt über die Länder-, Kantons- und Fächergrenzen hinweg: „So wie wir in der Schweiz kantonsübergreifend zusammenarbeiten, kommen wir auch in der International Coordination Group (ICG) regelmässig aus allen sechs Ländern zusammen“, erklärt Pierre Harb. „Hier koordinieren wir die internationalen Aktivitäten, tauschen uns über unsere Erfahrungen bei der Überwachung und Erhaltung der Fundstellen, über Forschungsprojekte oder über neue Ideen in der Vermittlung aus. Diese Treffen sind vielsprachig und bunt – auch wenn die letzten beiden aufgrund der aktuellen Corona-Situation nur virtuell stattgefunden haben.“

2021 finden anlässlich des Jubiläumsjahres an vielen Orten rund um die Alpen Veranstaltungen statt - an Seen und Moorufern, auf Lehrpfaden und in Museen. Ein Überblick über gemeinsame Projekte aller sechs Länder sowie Hinweise auf weitere Aktivitäten finden sich auf der Webseite . Noch bis zum 26. Juni 2021 werden zudem im „Countdown alle 111 Fundstellen der Welterbestätte vorgestellt. Die digitale Vitrine zeigt unter dem Motto „10 Jahre – 100 Geschichten“ Highlights und Alltagsobjekte aus mehr als 30 Museen.

Hintergrundinformationen
Für die Kandidatur der „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ als UNESCO-Welterbe wirkte die Schweiz federführend. Seit ihrer Einschreibung in die Welterbeliste 2011 wird das Management der Welterbestätte von allen sechs beteiligten Ländern gemeinsam wahrgenommen. Um die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene zu gewährleisten, wurde die International Coordination Group UNESCO Palafittes (ICG) ins Leben gerufen. In der Schweiz übernimmt der Verein Swiss Coordination Group UNESCO Palafittes (SCG) diese Aufgabe. In ihm sind die Vertreter der 15 beteiligten Kantone sowie je ein Vertreter des Bundesamts für Kultur und der Gesellschaft Archäologie Schweiz zusammengeschlossen. Die Arbeit der beiden Koordinationsgruppen wird durch das Sekretariat in Basel unterstützt, das Ansprechpartner für alle Fragen und Informationen rund um die Welterbestätte ist.

Weitere Informationen:
Weitere Informationen zum UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ finden Sie auf der zentralen Webseite www.palafittes.org und auf den Webseiten der unten aufgeführten Fachstellen.

Kontakt:
Sekretariat Swiss & International Coordination Group UNESCO Palafittes
Barbara Fath, Geschäftsführerin
Email: info@palafittes.org
+41 61 261 30 91
www.palafittes.org

Bundesamt für Kultur
Benoît Dubosson, Sektion Baukultur
Email: benoit.dubosson@bak.admin.ch
+41 58 465 95 39
https://www.bak.admin.ch/bak/de/home.html

Kanton Aargau
Thomas Doppler, Kantonsarchäologie
Email: thomas.doppler@ag.ch
+41 56 462 55 00
www.ag.ch/archaeologie

Kanton Bern
Regine Stapfer, Archäologischer Dienst
Email: regine.stapfer@be.ch +41 31 636 68 84
www.be.ch/archaeologie

Kanton Freiburg
Reto Blumer, Amt für Archäologie
Email: reto.blumer@fr.ch
+41 26 305 82 00
https://www.fr.ch/de/eksd/aafr

Kanton Genf
Jean Terrier, Service cantonal d’archéologie
Email: jean.terrier@etat.ge.ch
+41 22 327 94 40
https://www.ge.ch/dossier/archeologie-genevoise

Kanton Luzern
Anna Kienholz, Kantonsarchäologie
E-Mail: anna.kienholz2@lu.ch
+41 228 65 95
https://da.lu.ch/archaeologie

Kanton Neuenburg
Sonia Wüthrich, OPAN, section archéologie
E-Mail: sonia.wuethrich@ne.ch
+41 32 889 69 10
https://www.ne.ch/autorites/DJSC/SCNE/archeologie/Pages/accueil.aspx

Kanton Nidwalden
Emil Weber, Fachstelle für Archäologie, Staatsarchiv
E-Mail: emil.weber@nw.ch
+41 41 618 51 51
https://www.nw.ch/fsarchaeologie/1092

Kanton Schaffhausen
Katharina Schäppi, Kantonsarchäologie
E-Mail: katharina.schaeppi@ktsh.ch
+41 52 632 74 96
https://sh.ch/CMS/Webseite/Kanton-Schaffhausen/Beh-rde/Verwaltung/Baudepartement/Amt-f-r-Denkmalpflege-und-Arch-ologie/Kantonsarch-ologie-3608-DE.html

Kanton Schwyz
Ralf Jacober, archäologische Fachstelle, Staatsarchiv
Email: ralf.jacober@sz.ch
+41 41 819 20 65
https://www.sz.ch/behoerden/staatskanzlei-departemente/bildungsdepartement/amt-fuer-kultur/archaeologie.html/72-416-387-380-2480-2532

Kanton Solothurn
Pierre Harb, Kantonsarchäologie
E-Mail: pierre.harb@bd.so.ch
+41 32 627 25 77
https://archaeologie.so.ch

Kanton St. Gallen
Martin Schindler, Kantonsarchäologie
E-Mail: martin.schindler@sg.ch
+41 58 229 38 72
https://www.sg.ch/kultur/archaeologie.html

Kanton Thurgau
Simone Benguerel, Amt für Archäologie
Email: simone.benguerel@tg.ch,
+41 58 345 60 80
https://archaeologie.tg.ch/

Kanton Waadt
Nicole Pousaz, Division Archéologie cantonale
Email: nicole.pousaz@vd.ch
+41 21 316 73 29
www.vd.ch/archeologie

Kanton Zürich
Beat Eberschweiler, Kantonsarchäologie
E-Mail: beat.eberschweiler@bd.zh.ch
+41 43 259 69 00
https://www.zh.ch/de/sport-kultur/kultur/kulturerbe/archaeologie.html

Kanton Zug
Gishan F. Schaeren, Amt für Denkmalpflege und Archäologie
E-Mail: gishan.schaeren@zg.ch
+41 41 728 28 58
https://www.zg.ch/behoerden/direktion-des-innern/amt-fuer-denkmalpflege-und-archaeologie



 

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