CH-LU-03

Die Pfahlbauten wurden im 19. Jh. n. Chr. nach der Seeabsenkung entdeckt. Die erste und bislang einzige wissenschaftliche Ausgrabung fand 1938 statt. Flugaufnahme von 1938 © Kantonsarchäologie Luzern

  Hitzkirch  |     Seematte

Kurzbeschreibung
An einem 220 etwa 500 m langen Uferstreifen des Baldeggersees befinden sich zahlreiche neolithische Pfahlbauten. 1938 wurde eine grössere Grabung durchgeführt. Eine untere Schicht und ein oberes Schichtpaket gehören der Cortaillodkultur an. Es scheint sich um ebenerdige Bauten gehandelt zu haben. Das reiche Fundmaterial umfasst vorwiegend Keramik und Steinartefakte, Funde aus organischem Material sind dagegen eher selten. Tauchprospektionen ergaben Funde aus der frühen und klassischen Cortaillod- wie auch der Horgener und Schnurkeramischen Kultur. Ein Bronzeschwert wird als Opferfund gedeutet.

©
gsk.ch / Kunstführer "Die Pfahlbauten der Schweiz" (2017)

Jungsteinzeit

4100 – 2500 v. Chr.

Baldeggersee

463 m.ü.N.N.

Größe Fundstelle 2,81 ha / ca. 4 Fussballfelder

Größe Pufferzone 24,55 ha / ca. 34 fussballfelder

Besonderheiten und Highlights
Die letzte Untersuchung fand hier 1938 statt. Die Fundstelle umfasst schätzungsweise ein Dutzend steinzeitliche Dörfer. Die grosse zeitliche Breite wie auch die Lage an der Kulturgrenze zwischen Ost- und Westschweiz macht die Fundstelle für die Forschung besonders interessant.

Aktuelle Aktivitäten
Der seeseitige Rand der Fundstelle ist durch Erosion stark gefährdet, daher finden periodische Kontrollen statt.

Pfahlbauten hautnah
Die Fundstelle ist nicht sichtbar. Eine Tafel informiert vor Ort.